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Dienst nach Vorschrift?

Kreative Lösungsansätze wünschen sich viele Vorgesetzte von ihrem Team. Oft nehmen sich Mitarbeiter aber nur als winziges Rädchen im Getriebe wahr. Frische Ideen? Fehlanzeige. Finden Sie heraus, wie Sie die Initiative der Mitarbeiter fördern können und wie Sie dafür Ihren Führungsstil anpassen müssen.

Beim Meeting der Arbeitsgruppe zur Investorensuche warten die Mitarbeiter auf die Vorschläge des Chefs? Der Vertrieb fühlt sich ohne Ansage nicht zuständig für die Neukunden aus der Akquise-Aktion? Auf die Frage, wie die Elternzeit der Kollegin aufgefangen wird, kommen keine Vorschläge auf den Tisch? Und in der Personalabteilung soll der Chef sogar entscheiden, welche Kaffeemaschine bestellt wird?

Wenn Mitarbeiter klare Anweisungen erwarten, statt selbstverantwortlich zu entscheiden, geht Unternehmen viel verloren.

Sie erlebt bei den Kunden ihrer Organisationsberatung Move4Change immer mal wieder Mitarbeiter, die auf Autopiloten schalten: "Aber das ist weder für das Unternehmen noch für den Mitarbeiter ein Gewinn."

Drei Händepaare liegen übereinander und vermitteln Vertrauen

Vertrauen ist das A und O

Damit innovatives Denken möglich ist, müssen Mitarbeiter raus aus ihrer Komfortzone, dafür brauchen sie aber Rückendeckung. Nur wenn der Chef seinen Mitarbeitern vertraut und sie in eigenen Entscheidungen bestärkt, können sie auch Verantwortung übernehmen.

Unternehmer sollten sich deshalb selbstkritisch fragen: "Eröffne ich meinen Mitarbeitern tatsächlich Spielräume in Struktur und Abläufen, vielleicht auch Zielen und biete ich so Entfaltungsmöglichkeiten für Ideen und Initiativen? Das verlangt Vertrauen, auch zu mir selbst: Wie viel Kraft habe ich, neue Wege von Mitarbeitern auszuhalten?", sagt Birgit Rocholl. Ihre Erfahrung: Gerade wenn eigenes Kapital im Unternehmen steckt, fällt es schwerer, Verantwortung abzugeben.

Bei dem Gedanken, die Fäden nicht mehr allein in der Hand zu halten, ist häufig der gute Wille da. Doch wenn es zur Umsetzung kommt, wird es vielen Chefs mulmig. Das ist verständlich, gerade wenn der Betrieb mit viel Herzblut selbst aufgebaut wurde. "Letztlich ist es wie beim Schwimmenlernen: Ermutige ich mein Kind vom Drei-Meter-Brett zu springen oder fühle ich mich beim Ein-Meter-Brett erst einmal wohler?" Dazu braucht es Reflexion, nur so kann der Führungsstil und das Maß an Autonomie für die Mitarbeiter neu justiert werden.

Coachin Birgit Rochold

Fühlen sich Mitarbeiter ermächtigt und ist ihr ganzes Potenzial gefragt, sind sie durchaus in der Lage, Bewegung und Innovation einzubringen.

Birgit Rocholl, Coachin

Welche Weichen müssen Sie stellen, sodass Mitarbeiter selbst agieren können?

  • Damit sich Handlungsspielräume ergeben, ist Offenheit notwendig. Mitarbeiter müssen sich ausprobieren können und dazu gehören auch Fehler. Herrschaftswissen und Abteilungsdenken sind Gift.
  • Vertrieb, Marketing oder Produktentwicklung müssen eng zusammenarbeiten. Das gilt für die nächste Werbekampagne und die Ausbildung des Azubis, aber viel mehr noch, wenn Konkurrenten mit neuen Geschäftsmodellen den Markt durcheinanderwirbeln.
  • Mit dem Team in Klausur gehen, Erfahrungen einholen und gemeinsam eine Strategie entwickeln, statt einsam Entscheidungen zu treffen – das ist der erfolgversprechendere Weg.

Schlägt die Führungskraft eine Lösung für ein Problem vor, ernte sie meist Zustimmung. Sinnvoller sei es, die Herausforderungen zu formulieren – etwa sinkende Umsätze, zu viele Fehler in der Produktion oder die erfolglose Suche nach einer Fachkraft. Dann können die Kollegen ihr Wissen einbringen, der Lösungsansatz entwickelt sich oft wie von selbst. Lebendigkeit muss her, Meetings als Nährboden für Kreativität und Innovation, gerade in der Krise.

Unsere Welt ist ständig im Wandel, deshalb sind Entscheidungen komplex. Nutzen Sie das Wissen Ihrer Mitarbeiter: "Einer meiner Kunden mussten drei Stellen streichen. Statt die Entscheidung einfach hinzunehmen, hat die Führungskraft mit dem Team gemeinsam entwickelt, wie die Kollegen damit umgehen und wer sich verändert. Das war kein einfacher Prozess – doch ein Riesengewinn für die Kultur und den Spirit im Team", berichtet Birgit Rocholl.

Am Ende macht es auch einfach mehr Spaß zusammen den Laden zu schmeißen. Neue Sichtweisen sind immer bereichernd, Mitarbeiter sind mit Hirn und Herz dabei, Erfolge sind dann gemeinsame Erfolge. Ermutigen Sie sich und Ihr Team zu mehr Lebendigkeit und Handlungsraum, probieren Sie es aus.

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