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Vertrauensurlaub

Selbstverantwortung ist Trumpf, warum nicht auch beim Urlaub? Gerade Kreativagenturen oder Start-ups lassen Beschäftigte selbst entscheiden, wie lange sie freimachen wollen. Klingt nach einer guten Sache für die Beschäftigten, oder?

Beim Vertrauensurlaub überlegen Beschäftigte selbst, wann und wie viel Urlaub sie brauchen. Dabei gilt natürlich weiterhin das Bundesurlaubsgesetz.

Bei einer Fünf-Tage-Woche müssen Mitarbeitende also mindestens 20 Tage pro Jahr freinehmen, Teilzeitkräfte entsprechend ihrer Arbeitstage. Alles darüber hinaus ist frei verhandelbar.

Was spricht für, was gegen Vertauensurlaub?

Pro: Mehr Freiraum

Flexibel freinehmen zu können, ist gut für die Gesundheit und die Seele. Gerade nach intensiven Arbeitsphasen im Projektgeschäft kann Vertrauensurlaub wertvolle Pausen liefern.

Pro: Benefit bei der Mitarbeitersuche

Gerade Jüngere wollen autonomer arbeiten. Für sie könnte der Vertrauensurlaub ein wichtiges Argument für einen Job sein.

Kontra: Schuldgefühle

Der Leistungsgedanke steckt tief in uns Menschen. In vielen Betrieben mit Vertrauensurlaub nehmen Beschäftigte eher weniger frei als mit festen Tagen. Oft wird überlegt, ob Tag 28 und 29 wirklich noch sein müssen.

Kontra: Gefahren für das Teamklima

Kaum jemand entscheidet völlig autonom über seinen Urlaub. Oft wird verglichen: Wie viel Tage frei hatte Kollegin X? Wie oft musste Kollege Y vertreten werden? Abwesenheiten müssen auch beim Vertrauensurlaub gut geplant werden – Konflikte inklusive.

Unterm Strich lässt sich festhalten: Der Vertrauensurlaub ist ein tolles Instrument für mehr Work-Life-Balance, aber die Voraussetzungen müssen stimmen.

Wenn das Arbeitspensum konstant hoch ist oder Ihre Beschäftigten kaum zu bremsende Arbeitsbienen sind, ist das Modell für Ihren Betrieb vermutlich nicht geeignet.

Alternativ können Sie auch überlegen, gute Arbeit mit zusätzlichen Urlaubstagen zu belohnen. Darüber freuen sich garantiert alle.

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