BGM aktiv mitgestalten: mkk - meine krankenkasse
Planetare Gesundheit im Kontext Arbeitswelt – Ein neues Positionspapier für nachhaltige Prävention
Die Arbeitswelt steht vor tiefgreifenden Veränderungen – nicht nur durch Digitalisierung, demografischen Wandel oder neue Arbeitsmodelle, sondern auch durch die Klimakrise. In diesem Spannungsfeld wird deutlich: Gesundheitsschutz und Nachhaltigkeit lassen sich nicht mehr getrennt voneinander denken. Vor diesem Hintergrund hat sich im Nachgang zur DNBGF-Konferenz 2024 das DNBGF-Lab „Planetare Gesundheit im Kontext Arbeitswelt“ gegründet – ein Zusammenschluss aus Fachleuten der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF), Prävention und Nachhaltigkeit. Ziel war es, ein gemeinsames Verständnis zu erarbeiten und in einem Positionspapier zu bündeln. Für die mkk – meine krankenkasse hat Ines Rogge (Fachlead Prävention und CSR-Botschafterin) an dem Positionspapier mitgeschrieben.
Warum Planetare Gesundheit in der Arbeitswelt?

Der Klimawandel beeinflusst bereits heute die physische und psychische Gesundheit von Beschäftigten: Hitzewellen belasten insbesondere vulnerable Gruppen, UV-Strahlung gefährdet Menschen in Außenberufen, Luftverschmutzung und Allergene nehmen zu, vektorübertragene Krankheiten breiten sich aus – und das Stressniveau steigt durch eine sich wandelnde Umwelt und wachsende Unsicherheiten. Diese Belastungen machen nicht an Werkstoren oder Bürotüren halt. Gleichzeitig eröffnen sich durch betriebliche Gesundheitsförderung neue Hebel für Unternehmen, aktiv zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen – im Sinne eines gesunden, zukunftsfähigen Arbeitsumfelds.
Das Papier, das gemeinsam von den Mitgliedern des DNBGF-Labs und der Fachgruppe BGM der Offensive Mittelstand erarbeitet wurde, bündelt aktuelle Erkenntnisse und Praxisansätze unter drei zentralen Perspektiven:
Kernaussagen des Positionspapiers
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1. Nachhaltigkeit trifft BGM:
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Prävention und Betriebliches Gesundheitsmanagement zahlen auf alle drei Nachhaltigkeitsdimensionen ein – Soziales, Ökologie und Ökonomie. Mitarbeitendenorientierte Führung, gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen, Angebote wie „Mit dem Rad zur Arbeit“ oder die Planetary Health Diet sind nur einige Beispiele. Ganzheitliches BGM sichert nicht nur Wohlbefinden, sondern auch Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsstärke.
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2. Klimaschutz & Klimaanpassung als BGM-Inhalte:
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Ob CO₂-Einsparung durch bewusste Mobilität oder Beratung zu Hitzeprävention und Luftqualität – Prävention kann wirksam auf Klimaschutz und -anpassung einzahlen. Das Papier fordert, Klimarisiken systematisch in die Gefährdungsbeurteilung einzubeziehen und Schutzmaßnahmen anzupassen. Gleichzeitig ist eine Sensibilisierung der Mitarbeitenden für umweltbezogene Gesundheitsrisiken notwendig.
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3. Lotsenfunktion & Praxisrelevanz:
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Die Rolle von Beraterinnen und Berater in BGM und Prävention wandelt sich: Neben klassischen Themen gewinnen Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung an Bedeutung. Das Positionspapier verweist daher auf Checks, Tools und Good Practices – etwa aus der Offensive Mittelstand oder dem iga.Report – und ermutigt Betriebe, sich Schritt für Schritt diesen Themen zu nähern.
Bedeutung für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber
Das Positionspapier versteht sich als Impuls – für eine neue Selbstverständlichkeit von Nachhaltigkeit im Gesundheitsmanagement. Denn: Nachhaltiges Handeln ist nicht nur ein Beitrag zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs), sondern sichert auch die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Die Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) unterstreichen zudem die wachsende Bedeutung sozialer und ökologischer Aspekte in der Unternehmensberichterstattung – auch hier kann ein wirksames BGM wertvolle Beiträge leisten.
Fazit
Arbeitgeber:innen stehen heute mehr denn je in der Verantwortung, gesunde und resiliente Arbeitsbedingungen zu schaffen – und dabei ökologische und soziale Verantwortung zu übernehmen. Das Positionspapier „Planetare Gesundheit im Kontext Arbeitswelt“ liefert dafür eine fundierte, praxisnahe Grundlage. Es macht deutlich: Prävention ist nicht nur ein Instrument der Gesundheitsförderung, sondern auch ein Baustein nachhaltiger Unternehmensführung.