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Reboarding

Nach einer Elternzeit, einem Sabbatical oder einer langen Krankheit ist der Weg zurück an den Arbeitsplatz oft mühsam. Wie Führungskräfte und Team die Rückkehr gut vorbereiten und den Kontakt zum Kollegen oder zur Kollegin zuhause nicht abreißen lassen.

Viele Menschen legen einen beruflichen Neustart hin – Eltern etwa, die sich eine Weile um den Nachwuchs kümmern, oder Aussteiger auf Zeit, die per Sabbatical den Schreibtisch für ein paar Monate verlassen.

Damit sich Beschäftigte nach ihrer Rückkehr schnell wieder zurechtfinden, ist es klug, wenn sie während ihrer Abwesenheit auf dem Radar bleiben und weiter das Gefühl haben dazuzugehören. Mit einem gut geplanten Reboarding knüpfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach der Berufspause auch leichter an alte Erfolge an – ein Gewinn für alle Seiten.

Wie so oft: Kommunikation ist entscheidend

Kolleginnen und Kollegen informieren

Wenn ein Platz leer bleibt, gibt es auch Veränderungen für die Dagebliebenen. Führungskräfte sollten frühzeitig klären: Wer kann welche Aufgaben übernehmen? Welche To-dos lassen sich an Dienstleister abgeben? Und was muss vielleicht liegenbleiben?

Geben Sie mit einem genauen Fahrplan Ihrem Team Sicherheit. Wenn alles gut vorbereitet ist, ist es auch für Abwesende leichter Tschüss zu sagen.

Über Veränderungen auf dem Laufenden halten

Gibt es neue Abläufe, Produkte, Software oder Zulieferer? Manchmal kann sich in kurzer Zeit viel tun. Klären Sie im Vorfeld, ob abwesende Mitarbeitende Updates wollen. Hier können die Wünsche sehr unterschiedlich sein, bauen Sie keinen Druck auf. Es ist in Ordnung, wenn jemand auf Weltreise komplett abtauchen will. Nach der Rückkehr braucht er oder sie jedoch schnell und gebündelt alle wichtigen Infos, um gut anzukommen.

Präsent bleiben – mit Einladungen zu Teamevents oder Fortbildungen

Wie wichtig es ist, dass Teams miteinander verbunden bleiben, hat die Corona-Pandemie gezeigt. Laden Sie deshalb auch die Abwesenden ein, wo immer es geht. Der Teamausflug ist mit Glück auch mit Baby machbar, für eine Fortbildung lässt sich vielleicht ein Babysitter organisieren. So fühlen sich Menschen, die zeitweise aussteigen, nicht vergessen.

Paten helfen beim Kontakthalten

Nicht alles muss über die Führungskräfte laufen. Holen Sie Ihr Team mit Patenschaften ins Boot. Feste Patenschaften bringen mehr Verbindlichkeit als die allgemeine Bitte, sich ab und an bei Herrn Meier oder Frau Schulze zu melden. Bei Patenschaften geht es in der Regel weniger um fachliche Inhalte, sondern um den persönlichen Kontakt.

Herzliches Willkommen

Blumen auf dem Tisch, ein Mittagessen mit dem ganzen Team, eine Vorstellungsrunde bei den neuen Gesichtern: Wer nach einer Auszeit oder Krankheit herzlich empfangen wird, fühlt sich gleich viel wohler und die Nervosität ist im Nu verflogen.

Coachin Barbara Schlagenhauf
Coachin Barbara Schlagenhauf

Fingerspitzengefühl bei längeren Erkrankungen

Zusätzlich zur klaren Kommunikation ist Fingerspitzengefühl hilfreich, wenn jemand wegen einer schweren Erkrankung oder einer persönlichen Krise längere Zeit ausfällt. Barbara Schlagenhauf, die sich als Coach auf das Reboarding nach Krankheiten und Krisen spezialisiert hat, rät aber auch in diesen Fällen dazu, den Kontakt zu halten: "Selbst wenn der Beschäftigte zunächst sagt, dass er seine Ruhe braucht, fühlt er sich doch wahrgenommen und öffnet sich beim nächsten Versuch vielleicht schneller."

Gerade wenn jemand schwer erkrankt war oder einen Schicksalsschlag verkraften musste, sind Vorgesetzte und Team oft unsicher, wie sie sich verhalten sollen oder was sie fragen dürfen.

Aber auch bei Betroffenen gibt es oft Veränderungen: "Viele Menschen, die nach einer schweren Krankheit zurückkommen, können und wollen nicht mehr dasselbe leisten wie früher. Sie haben ihre Verletzlichkeit kennengelernt und oft auch neue Impulse für ihr Leben bekommen", erklärt Barbara Schlagenhauf.

Führungskräfte sollten offen in die Situation gehen und Zurückkehrenden Zeit geben. Gerade wenn der Kollege oder die Kollegin eine schwere Zeit hinter sich hat, ist es entscheidend, gut hinzuhören und gemeinsam zu überlegen, was sich verändern lässt, damit der Neustart gelingt.

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