Mitarbeiterzufriedenheit
Hohe Fluktuation, mangelnde Motivation, hohe Krankenstände, schleichende Identifikationsverluste, Fachkräftemangel: Diese Faktoren sind der Alptraum eines jeden Personalverantwortlichen. Ist die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit der Schlüssel zur Lösung aller Probleme?
In der Tat kann man davon ausgehen, dass zufriedene Mitarbeiter seltener krank werden, sich seltener nach Jobalternativen umsehen, sich auch innerlich mehr an das Unternehmen gebunden fühlen. Zufriedene Mitarbeiter sind zugleich ein wichtiges Aushängeschild im Personalmarketing. Was also können Unternehmen tun, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen?
Geld ist nicht alles
Die naheliegende Strategie, die Bezahlung zu verbessern, ist vor allem in unteren Lohngruppen ein Argument. Doch je höher die bereits erreichte Einkommensebene ist und je jünger die Mitarbeiter sind, desto mehr verliert Geld als wichtigster Zufriedenheitsfaktor seine Strahlkraft. Hier müssen andere Faktoren hinzukommen.
Ganz wichtig ist mehr Eigenverantwortung im Job – also die Möglichkeit, persönliche Freiräume bei der Erledigung der Aufgaben zu erhalten. Hinzu kommt die Gewährung von Flexibilität bei der Gestaltung der Arbeitszeit. Ebenfalls wichtig ist die Transparenz: Man möchte wissen, was man tut und warum man es tut – dafür ist Einblick erforderlich in Ziele und Umsetzungsstrategien des Unternehmens.
In Mitarbeiterbefragungen wird auch oft die Wertschätzung als wichtiger Zufriedenheitsfaktor genannt: Hat man das Gefühl, nur ein austauschbares Rädchen im Getriebe zu sein, leidet die Zufriedenheit. Hat man hingegen die Gewissheit, als Mensch mit Stärken, Schwächen und Eigenheiten akzeptiert und geschätzt zu werden, steigt die Zufriedenheit deutlich an. Es geht also nicht in erster Linie um Geld – es geht um die Einstellung des Unternehmens und seiner Führungskräfte gegenüber den Mitarbeitern.
Die Zufriedenheit des Einzelnen und die Zufriedenheit aller
Es ist schön, wenn der einzelne Mitarbeiter sich wohl fühlt. Doch bereits ein einziger Unzufriedener kann die Zufriedenheit im Team durch ständige Unmutsbekundungen und das Verbreiten schlechter Laune beeinträchtigen. Die Zufriedenheit im Team aber ist genauso wichtig wie die Zufriedenheit des Einzelnen. Teamleiter und Personalverantwortliche müssen also stets ein waches Auge auf die Stimmung im Team haben und auch handeln, wenn sie einen Unzufriedenheitsherd ausmachen, der die anderen anstecken könnte.
Im ersten Schritt sollte man natürlich versuchen, die Ursache der Unzufriedenheit zu erkennen und zu beheben. Helfen lösungsorientierte Gesprächsangebote an den Betreffenden nicht weiter, kann man auch an Maßnahmen in Sachen Teambildung denken, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken – und sei es auch nur das der Teammehrheit gegenüber dem einzelnen Unzufriedenen. Eine solche Isolationsstrategie bleibt aber allenfalls eine Notlösung. Vorrangiges Ziel muss selbstverständlich immer ein im Ganzen zufriedenes Team bleiben.