Pausen
Abschalten und Nichtstun – dafür ist im streng getakteten Alltag oft viel zu wenig Platz. Dabei braucht der Mensch Pausen, um gesund zu bleiben. Wer keine Pause macht, arbeitet außerdem weniger effektiv.
Das Fatale ist, dass das Gehirn oft keine klaren Signale für Erschöpfung sendet. Deshalb streichen manche Menschen die Pause, um zum Beispiel früher Feierabend machen zu können oder das Arbeitspensum überhaupt zu schaffen.
Dabei sagt die Arbeitsmedizin: Auf 90 Minuten volle Konzentration sollten 10 Minuten Durchatmen folgen. Und zwischendurch ist es gut, sich immer mal wieder zu strecken, einen Schluck zu trinken oder auch kurz durchzulüften.
Das Arbeitsrecht gibt vor, dass nach sechs Stunden Arbeit mindestens eine halbe Stunde Pause gemacht werden muss. Auch die 11 Stunden Ruhezeit zwischen zwei Arbeitstagen dürfen nicht unterbrochen werden, damit sich Beschäftigte wirklich erholen können.
Die Realität sieht aber oft anders aus. Statt kalkuliertem Nichtstun, sind viele Menschen permanent on, checken selbst in der Mittagspause noch ihre Mails. Folgen der digital verdichteten Arbeitswelt: Erschöpfung, Müdigkeit, Stress und Fehler. Kluge Führungskräfte leben deshalb die große Bedeutung des Abschaltens vor.
So gelingt Abschalten im Arbeitsalltag
- Sorgen Sie dafür, dass Ihr Team nicht am Computer zu Mittag isst: Gründen Sie eine Kochgruppe, verabreden Sie sich ab und an zum gemeinsamen Mittagessen.
- Schaffen Sie gemütliche Orte, stellen Sie zum Beispiel ein Sofa in die Teeküche. Eine Schale mit Nüssen und Äpfeln bringt Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch.
- Tragen Sie Pausen in den gemeinsamen Kalender ein, dann bekommen Sie eine höhere Wertigkeit.
- Laden Sie Ihr Team auf einen Cappuccino to go ein und gehen Sie dabei zusammen zum Café. Aber machen Sie kein verkapptes Meeting aus dem Spaziergang, Bürothemen sind tabu.
- Zeigen Sie als Führungskraft, wie wichtig Ihnen Ihre Gesundheit ist. Schauen Sie einfach mal in die Luft, machen Sie Ihren Lieblingssong an oder drehen Sie draußen eine kleine Runde.
- Engagieren Sie für die Mittagspause einen Physiotherapeuten oder eine Yogalehrerin, die Ihr Team in Bewegung bringt.
Übrigens: Der Schokoriegel und der vierte Kaffee helfen nicht weiter, wenn die Akkus leer sind. Halten Sie stattdessen einen kurzen Plausch, greifen Sie zu Haferflocken und Beeren oder machen Sie eine Atemübung. Vor allem: genießen Sie das Nichtstun in Zeiten durchoptimierter Tagesplanung.
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