Besondere Kolleginnen und Kollegen
Am liebsten hören sich Schwätzer selbst reden. Das Thema ist egal, er oder sie findet immer eins. Im privaten Umfeld haben wir immer noch die Möglichkeit, diesen Menschen aus dem Weg zu gehen. Im Arbeitsleben ist das aber nicht so leicht. Wie gelingt es daher, dem Redefluss höflich aber bestimmt Einhalt zu gebieten?
Andere ausreden lassen – das lernen wir von Kindesbeinen an als wichtige Gesprächsregel. Deshalb fällt es vielen Menschen schwer, endlose Vorträge des Gegenübers einfach abzuwürgen.
Fünf Tipps, die Ihnen Gehör verschaffen können
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Eigene Ziele in den Blick nehmen
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Ja, es ist unhöflich andere zu unterbrechen. Aber ist es auch unangebracht, andere ewig mit den eigenen Erfolgen oder dem neuesten Tratsch über die Kundschaft zuzutexten? Wenn andere mit überflüssigem Geschwätz wertvolle Zeit stehlen, gehört es dazu zu unterbrechen. Machen Sie sich das bewusst.
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Meetings strukturieren und Redezeit begrenzen
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Sorgen Sie dafür, dass Besprechungen nicht zur One-man-Show werden. Hangeln Sie sich strikt an der Agenda entlang, fangen Sie Themenwechsel mit Verweis auf die Agenda ein. Wenn notwendig: Vereinbaren Sie feste Zeiten für Redebeiträge, die von einem Mitarbeitenden überwacht werden.
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Körpersprache bewusst einsetzen
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Oft nicken wir in Gesprächen unbewusst und signalisieren damit Interesse am Thema. Achten Sie auf Ihre Mimik und Gestik. Strecken Sie den Rücken durch und setzen Sie einen kritischen Blick auf, um nonverbal Raum zu gewinnen.
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Freundlich, aber bestimmt unterbrechen
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Klinken Sie sich in den Monolog ein: "Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Mir ist auch schon aufgefallen, dass…". Oder: "Das sind mir zu viele Themen, ich möchte das einmal sortieren."
Wenn Sie das Gespräch beenden wollen: "Das ist wirklich interessant, leider muss ich mich jetzt den Quartalszahlen zuwenden." Seien Sie freundlich, senden Sie Ich-Botschaften.
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Einhaken in Videocalls
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In Videocalls ist es noch schwieriger Labertaschen aufzuhalten. Schalten Sie sich zunächst per Chat ein, versuchen Sie die Aufmerksamkeit mit Icons auf sich zu lenken. Und dann können Sie verbal dazwischengehen und das Gespräch in eine andere Richtung lenken.
Nicht endendes Gerede ist anstrengend. Machen Sie sich klar, dass es um eine Verhaltensweise geht, bewerten Sie nicht den ganzen Menschen. Agieren Sie wertschätzend, ziehen Sie aber auch bewusst Grenzen.