05.03.2018 Fit am Arbeitsplatz
Humor im Betrieblichen Gesundheitsmanagement
Wenn es Humor in Tablettenform geben würde, dann könnten wir uns mit jeder Dosis viele körperliche Beschwerden vom Leib halten. Denn wer seinen Alltag mit Humor meistert, kann vielen Herausforderungen gelassener begegnen. Warum also die Kraft des Humors nicht auch für das Berufsleben und die Mitarbeitergesundheit nutzen? Wir haben gefragt, Humortrainerin Eva Ullmann vom Deutschen Institut für Humor® hat geantwortet
Frau Ullmann, Humor und Gesundheit, wie passt das denn zusammen?
Haben Sie ein Beispiel?
Stellen Sie sich vor: Ein großes Rathaus im barocken Stil, davor stehen 20 Home-Trainer. Ein Publikum versammelt sich an den ungewöhnlich platzierten Fahrrädern. Einige Zuschauer steigen auf die Räder und radeln los. Plötzlich geht ein Licht-Signal an der Häuserwand an. Es entsteht die Licht-Silhouette eines gut aussehenden und gut gebauten Mannes. Er winkt und beginnt einen Striptease. Der Mann zieht sich jedoch nur dann weiter aus, wenn weiter geradelt wird. Sensationelle Stimmung im Publikum. Bevor er die Hüllen fallen lässt, hält er ein Schild vor den Körper, auf dem steht: "Gratulation, Sie haben gerade 2.000 Kalorien verbrannt!" So wird Betriebliches Gesundheitsmanagement sexy.
Nicht jede Führungskraft bzw. jedes Unternehmen hat solche sensationellen Ideen.
Muss es auch nicht. Humor für trockene Themen zuzulassen bedeutet auch, kleine Humorschritte zu gehen. In der Kantine kann ein Schild hängen: Wer heute schon gejoggt oder Fahrrad gefahren ist, bekommt den Kaffee gratis. Am Tag der Gesundheit kann man den Fahrstuhl abstellen, sodass alle Mitarbeiter, die zum Seminar für mehr Gesundheit die drei Stockwerke zu Fuß laufen müssen. Ein liebevolles Humorschild am Fahrstuhl informiert: "Ich funktioniere heute nicht, um für Ihre Gesundheit zu sorgen". Wenn in einem Unternehmen, dessen Gebäude aus fünf Stockwerken ohne Fahrstuhl im obersten Stockwerk eine Rutsche bis ganz nach unten gebaut würde, liefe jeder Mitarbeiter gerne mehrmals am Tag in den 5. Stock, um mit viel Spaß runterzurutschen. Führungskräfte sind aus meiner Erfahrung oft die Impulsgeber für humorvoll verpackte Themen. Sie müssen den Humor zulassen, dann gehört er auch offen zur Unternehmenskultur.
Das Projekt mit den Fahrrädern oder die Rutsche würden jedoch enorme Kosten verursachen.
Ebenso wie die Krankentage der Mitarbeiter. Wenn die Einladung, für die eigene Gesundheit zu sorgen, spielerisch verpackt ist, überwinden viel mehr Mitarbeiter ihren inneren Schweinehund. Humor ist eine Investition mit Return on Investment. Es lohnt sich. Wenn damit der Krankenstand um zwei Prozent gesenkt werden kann, ist das ein sensationelles Ergebnis.
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