Energie sparen
Deutschland steuert in eine Rezession. Viele Betriebe treffen die hohen Energiepreise hart, auch die Kundschaft hält sich zurück. Für Unternehmen bedeutet das: Energie sparen, wo es geht. Was Sie jetzt tun können.
Manch Betrieb muss jetzt Geduld mitbringen, um an den großen Stellschrauben rund um Energieeffizienz zu drehen. Ob Gebäude dämmen, Heizungsanlage erneuern oder Solarmodule installieren: Viele Handwerksbetriebe, die das umsetzen können, haben volle Auftragsbücher.
Nehmen Sie dennoch Ihre Energiefresser unter die Lupe – und lassen Sie sich dabei unterstützen. In vielen Städten und Gemeinden können sich Betriebe kostenfrei von Expertinnen und Experten zum Strom- und Wärmebedarf beraten lassen, auch Kammern und Innungen sind gute Adressen. Die wissen auch, welche Fördertöpfe sich für Modernisierungen anzapfen lassen. Wenn Ihr Plan steht, lassen Sie sich auf Wartelisten bei Handwerksbetrieben setzen, irgendwann wird es wieder Kapazitäten geben – und Energiesparen lohnt sich immer.
Eine ganze Menge Projekte sind auch ohne Unterstützung von Fachbetrieben machbar. Wer LED-Lampen einbauen oder alte energieintensive Kühlmöbel ersetzen will, kann das auch allein. Und: Für viele Maßnahmen gibt’s Fördermittel. Einen Überblick dazu liefert das Portal co2online.
Energiequellen prüfen: unsere Tipps
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Temperatur runter und Wärme halten
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Jedes Grad weniger spart sechs Prozent Heizenergie. Senken Sie deshalb die Temperatur, prüfen Sie die Heizungseinstellungen für kaum genutzte Räume, sorgen Sie mehrmals täglich mit weit geöffneten Fenstern statt Kipp-Einstellung für Frischluft.
Damit nicht unnötig geheizt wird, installieren Sie eine zentrale Nachtabsenkung oder programmierbare Thermostate. Mit einem hydraulischen Abgleich vom Fachhandwerker lässt sich die Leistung Ihrer Anlage optimieren.
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Beleuchtung erneuern
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Wer noch klassische Glühbirnen oder Leuchtstoffröhren hat, sollte schnell auf sparsame LEDs umsteigen. Für viele Fassungen gibt es LED-Alternativen. Überlegen Sie außerdem, ob in Fluren oder Lagern Bewegungsmelder sinnvoll sind.
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Weg vom Benzin
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Beim Thema Mobilität hat sich viel getan. Weil die Reichweite von E-Autos inzwischen sehr ordentlich ist, sollten Betriebe überlegen, ihre alten Diesel-Fahrzeuge zu ersetzen.
In Städten, wo die Parkplatzsuche sowieso mühsam ist, machen viele Betriebe gute Erfahrungen mit Lastenrädern. Damit lässt sich zwar nicht alles transportieren, für eine Kiste Werkzeug reicht der Platz aber allemal. Für den Schornsteinfeger, die Malerin, den Gebäudereiniger oder die Tischlerin kann ein E-Lastenrad eine Alternative sein.
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Energieverbrauch prüfen
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Neben Klassikern wie Heizung, Mobilität und Beleuchtung sind die einzelnen Verbräuche je nach Branche sehr unterschiedlich. Die Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz hat ein kostenloses Tool entwickelt, mit dem Betriebe ihre Energiedaten an einem Ort sammeln können.
Erfasst werden Verbrauchsmengen an Strom, Heizenergie, Benzin, Wasser und Abwasser. Einen besonderen Vorteil gibt’s für Handwerksbetriebe: Sie können ihre Daten mit anderen aus dem gleichen Gewerk vergleichen.
Beim Thema Energie ist es außerdem ganz entscheidend, die Beschäftigten mit ins Boot zu holen. Klären Sie auf und bitten Sie ihr Team, das Licht in nicht genutzten Räumen auszuschalten, Türen zu schließen, Routen bei Ausliefertouren effizient zu planen.
Ihre Beschäftigte kennen die Abläufe und Anlagen am besten und wissen, wo Einsparpotenziale schlummern. Nutzen Sie dieses Wissen, führen Sie Wettbewerbe zum Energiesparen durch, fordern Sie das Know-how Ihrer Beschäftigten. In diesem Winter zählen jede Kilowattstunde Strom und jeder Liter Benzin.