Alkohol am Arbeitsplatz

Alkohol gilt nach wie vor als Suchtstoff Nummer 1. Doch im Gegensatz zum zunehmend verachteten Rauchen ist der Konsum von Alkohol, solange er ein gewisses Maß nicht überschreitet, gesellschaftlich akzeptiert. Lesen Sie, welche Auswirkungen Alkohol und das Suchtproblem am Arbeitsplatz haben und was Sie dagegen tun können.

Alkohol gefährdet die Gesundheit und Arbeitssicherheit

Alkohol ist ein Zellgift, das nicht nur der Leber und anderen Organen zu schaffen macht, sondern auch die geistigen Fähigkeiten beeinträchtigt. Weil Alkohol sich insbesondere auf die Konzentrationsfähigkeit negativ auswirkt, kommt es unter Alkoholeinfluss oft zu Bedienungsfehlern an Maschinen oder Fahrzeugen – mit fatalen Folgen auch für Unbeteiligte. Natürlich fördert kein Unternehmen den Alkoholkonsum während der Arbeitszeit – im Gegenteil, wer während der Arbeit trinkt, muss mit Abmahnung oder Kündigung rechnen.

Doch auf Betriebsfeiern gelten dann andere Regeln – hier gehört das Mittrinken zum guten Ton. Das ist nicht nur inkonsequent, sondern auch unklug: Mitarbeiter, die unter Alkoholeinfluss über die Stränge schlagen oder übergriffig werden, sorgen für ein negatives Image. Deshalb ist auch auf Betriebsfeiern für ein klares Limit zu sorgen.

Das Suchtproblem

Sobald Alkohol zum Mittel wird, um mit Problemen fertig zu werden, rückt die Schwelle zur Sucht gefährlich nahe. Ob ein Mitarbeiter gefährdet ist, ist nicht immer eindeutig zu erkennen, weil Suchtkranke oft sehr gut darin sind, Strategien zu entwickeln, um der Entdeckung zu entgehen. Sinnvoll ist es deshalb, auf Verhaltensauffälligkeiten zu achten, die auf ein Alkoholproblem hindeuten können:

  • Häufiges Zuspätkommen,
  • Fehlzeiten und
  • Fahrigkeit

etwa sind Symptome, die mit einer Alkoholabhängigkeit einher gehen können. Weil es aber auch andere Ursachen geben kann, ist es für Kollegen, Chefs und Personaler immer eine besondere Herausforderung, die richtigen Worte zu finden – Worte, die Hilfsbereitschaft signalisieren, ohne zu stigmatisieren. Die Ansprache muss diskret und vorsichtig erfolgen. Disziplinarrechtliche Drohungen sind das allerletzte Mittel, zu dem man greifen sollte. Wichtiger sind konkrete Hilfestellungen, die geeignet sind, das auslösende Problem zu beseitigen.

Auswege finden

Bekanntlich muss eine Sucht nicht an einen Stoff gebunden sein wie Alkohol oder andere Drogen. Süchte können auch auf Verhaltensweisen ausgerichtet sein wie etwa bei der Spielsucht. Doch das Muster ist immer gleich: Man versucht, einer als belastend empfundenen Gegenwart zu entkommen. Hinzu kommt das Moment der Belohnung, wenn die Flucht geglückt ist.

Genau hier – bei der Belohnung – kann man ansetzen, wenn man nach Wegen sucht, die Sucht durch weniger gesundheitsschädigende Verhaltensweisen zu ersetzen. Sport erweist sich oft als hilfreich, weil die körperliche Anstrengung in Verbindung mit sich rhythmisch wiederholenden Bewegungen körpereigene Glückshormone mobilisiert, die einen ähnlichen Effekt haben wie der Konsum einer Droge – ohne schädliche Nebenwirkungen. Doch auch hier gilt: Davonlaufen kann man vor seinen Problemen nicht.

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