Unbezahlter Urlaub

Ob lange Reise, Hausbau oder Zeit für die Familie: Viele Menschen sehnen sich nach Auszeiten, um lang gehegte Wünsche wahr werden zu lassen. Eine Möglichkeit dafür ist unbezahlter Urlaub. Bei dünner Personaldecke ist es für manchen Betrieb aber schwer, die Lücke im Dienstplan zu füllen. Müssen Firmen die zusätzlichen freien Tage bewilligen?

Rechtliche Situation im Überblick

• Das Bundesurlaubsgesetz enthält keinen Anspruch auf unbezahlten Urlaub. Die Betriebe können also frei entscheiden, ob sie zusätzlichen freien Tagen zustimmen.
• Für einige Betriebe gelten Ausnahmen: Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen oder Arbeitsverträge können Klauseln zu unbezahltem Urlaub enthalten.
• Wichtig ist auch das Thema Sozialversicherung: Der Versicherungsschutz bleibt bei unbezahltem Urlaub einen Monat lang bestehen. Wer länger wegbleibt, muss sich selbst versichern.
• In besonderen Situationen haben Mitarbeitende ein Recht auf unbezahlte Freistellung. Das hat dann aber nichts mit Urlaub zu tun – hier geht es zum Beispiel um die Pflege von Angehörigen, das Betreuen kranker Kinder oder auch Notfälle wie ein Wohnungsbrand.

Was also tun, wenn Mitarbeitende länger aussetzen wollen?

Auch wenn viele Vorgesetzte frei entscheiden können, sollten sie den Wunsch nicht einfach vom Tisch wischen. Fragen Sie nach den Beweggründen und versuchen Sie zusammen eine Lösung zu finden. Raus aus dem Trott – das tut der Gesundheit gut und bringt neue Energie.

Verhandeln Sie mit dem Mitarbeitenden einen guten Zeitpunkt für die Pause. Wann sind ruhige Phasen? Oder Sie vereinbaren eine Zeit, in der zumindest die übrigen Kolleginnen und Kollegen an Bord sind. Versuchen Sie Ihrem Team Auszeiten zu ermöglichen, denn davon profitieren alle. Wer gut erholt oder mit neuem Fachwissen zurück ist, kann wieder motiviert durchstarten.